Die Staupe (
Distemper ) ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung. Sie ist eng verwandt mit dem Masernvirus beim Menschen. |
Vor der Einführung
einer Impfung war Staupe die verlustreichste Virusinfektion beim Hund. Doch leider gibt es aber auch heute noch zahlreiche Todesopfer wegen ungenügendem Impfschutz oder mangelhaften Immunisierungsgraden. |
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Allerdings können
an dieser
Infektionskrankheit nicht nur Hunde daran erkranken, sondern auch andere Fleischfresser wie z.B. der Fuchs, der Wolf, der Dachs, das Frettchen, der Nerz, der Wiesel, der Waschbär, das Stinktier, der Marder, Kleinbären und ebenfalls Seehunde. |
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Außerhalb eines
lebenden Organismus bleibt der Erreger nur wenige Tage infektiös. |
Während er gegenüber Kälte und Trockenheit recht resistent ist wird er von allen gängigen Desinfektionsmitteln aber sehr schnell inaktiviert. |
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Die Infektion erfolgt
vor allem durch Sekrete und Exkrete infizierter Hunde. Sprich durch Tröpfcheninfektion z.B. von Hund zu Hund. Oder aber bereits vor der Geburt durch die Mutterhündin. Eine indirekte Erregerübertragung durch Hände, Kleidung, Schuhe, Futternäpfe usw. ist zwar möglich, bei der Staupe aber nur von geringer Bedeutung. |
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Seit 2008 wurden
vermehrt an Staupe erkrankte |
Hinzu kommt das als
Ursache eine gewisse Impfmüdigkeit der Besitzer so wie ein zunehmender Import von Hunden aus dem Ausland ohne ausreichenden Impfschutz vermutet wird. |
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Generell sind Tiere
jeden Alters gefährdet. Besonders häufig erkranken jedoch junge, ungeimpfte Hunde im Alter von drei bis sechs Monaten. |
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Die Inkubationszeit
beträgt in der Regel zwischen drei und sieben Tagen. |
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Nachdem das
Virus über die Maul- oder Nasenschleimhaut aufgenommen wurde
und in den Körper gelangt ist vermehrt es sich zunächst in den Mandeln oder den Bronchiallymphknoten. |
Nach
einigen Tagen befällt es dann die unterschiedlichsten Organe. Vor allem besiedelt wird das Gewebe des Abwehrsystems wie Milz, Thymus, Knochenmark, Lymphknoten oder Kupfer-Sternzellen. |
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Unterbleibt die
Bildung von Antikörpern dann
werden bevorzugt der Atmungstrakt, der Verdauungs- und Urogenitalapparat und das Nervensystem befallen. In denen findet dann die Vermehrung und Verbreitung statt. |
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Vier Tage nach
der Infektion kommt es zum Vorhandensein von Viren im Blut. Da ab diesem Zeitpunkt alle Sekrete und Exkrete des Hundes Virusmaterial enthalten kann sich die Krankheit in der Population weiterverbreiten. |
Der weitere Verlauf
der Erkrankung hängt in erster Linie vom Immunstatus des Tieres ab. Je nachdem welche Organe betroffen sind variieren die Symptome. Auch bakterielle Erreger ebenso wie andere Erkrankungen verschlimmern das Krankheitsbild durch ihre Immundefizite. |
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Das Krankheitsbild ist daher sehr variabel. |
Bei einem schlechtem
Immunstatus und evtl. bakteriellen Erregern kommt es meist zu Symptomen wie z.B.: |
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Störungen des Magen-Darm-Trackts mit Durchfall - Abgeschlagenheit - Niesen - Husten - Atemnot -verschärfte Atemgeräusche - Bronchitis und Lungenentzündung - eitrigen Augen- und Nasenausfluss - Bindehautentzündung
- Blindheit und rhythmisches Muskelzittern ( „Staupetick“ )
Man nennt es auch "nervöse Staupe" und zeigt sich mit:
- Krämpfen, - Bewusstseinsstörungen, - gesteigerter Aggressivität - sowie motorischen und sensiblen Ausfallerscheinungen - mit Lähmungen - Veränderungen des Rückenmarks - unkontrollierbaren rhythmischen Bewegungen -Kopfschiefhaltung - Bei der
Hautform treten infolge von bakteriellen Erregern |
Gleichzeitig zeigen die Hunde häufig
Appetitlosigkeit |
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Mit Krankheitsbeginn
steigt häufig: |
Auch übermäßige
Verhornung im Bereich der Ballen und des Nasenspiegels sind ungünstige Zeichen die mit schweren Verlaufsformen verbunden sind. |
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Bei älteren Hunden
kommt es nach einer Staupeinfektion selten zu einer chronisch fortschreitenden Entzündung des Gehirns als Spätfolge. Den in älteren Hunden kann das Staupevirus aus nicht näher erforschten Gründen dauerhaft im Hirn bestehen bleiben und verursacht sich allmählich steigernd mit neurologischen Symptomen zu verschlimmern. Viren werden dabei keine ausgeschieden, so dass solche Hunde für Artgenossen nicht ansteckend sind. |
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Kann der Körper
innerhalb der ersten neun Tage ausreichend Antikörper bilden dann bilden sich im Allgemeinen keine Krankheitssymptome aus. |
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Eine Diagnose
einer Staupeerkrankung ist außerordentlich schwierig. Serologische Untersuchungen sind bei geimpften Tieren ohne Bedeutung da nicht zwischen Antikörpern einer Infektion oder Impfung unterschieden werden kann. Ein direkter Virusnachweis im Blut kann in der Spätphase der Infektion negativ ausfallen wenn die virämische Phase bereits vorüber ist. Am sichersten kann die Diagnose am lebenden Tier durch einen Nachweis der Virus-RNA mittels RT-PCR im Blut und Liquor cerebrospinalis gestellt werden. |
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Im Umgang mit
erkrankten Tieren ist strikte
Hygiene
erforderlich. So kann man eher eine Verbreitung der Viren vermeiden. Zur Therapie wird die Behandlung mit Serumantikörpern und Interferonen eingesetzt. Gegen Folgeerkrankungen sind Infusionen und Antibiotika notwendig. Ist ein Wurf einem hohen Infektionsdruck ausgesetzt, so ist es möglich die Welpen schon ab einem Alter von 6 Wochen mit einem humanen Masernimpfstoff zu impfen. Aufgrund der engen Verwandtschaft von Staupe- und Masernviren bietet diese Impfung einen Schutz vor einer klinischen Staupeerkrankung. Durch die geringfügig verschiedenen Antigene wird der Impfstoff nicht in nennenswerter Weise von den zu diesem Zeitpunkt noch vorhandenen maternalen Antikörpern inaktiviert und stimuliert so die Ausbildung einer Immunantwort die klinisch auch gegen das Staupevirus wirksam ist. |
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Nimmt die Krankheit
noch einen vergleichsweise milden Verlauf dann hat sie nach 2 bis 4 Wochen häufig eine Erholung zur Folge. |
Wird jedoch das
Nervensystem
betroffen, ist die
Prognose wesentlich ungünstiger und endet häufig mit dem Tod des Tieres. |
Achtung !!! Das Virus kann außerdem im Nervengewebe, in der Haut und den Augen fort bestehen und vermutlich noch Jahre später Symptome hervorrufen. |
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Impfungen sind die wichtigste Prophylaxe. |
Gerade weil die
Erkrankung in den letzten Jahren wieder vermehrt aufgetreten ist sollten Hunde aus diesem Grund mittels einer Grundimmunisierung und anschließend einer Wiederauffrischungsimpfung geschützt werden. Weil Hundewelpen oft noch sehr lange über einen Schutz durch die Antikörper der Mutter verfügen, kann der richtige Zeitpunkt für den Beginn einer Grundimmunisierung variieren. |
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Die Impfkommission
empfiehlt für junge Hunde eine Erstimpfung im Alter von 8 Wochen. Dann 4 Wochen später eine Auffrischungsimpfung und mit 16 Wochen die 3.te Impfung. So wie eine Wiederauffrischung nach 15 Monaten. Und ab dem 2. Lebensjahr ist eine Wiederauffrischung im dreijährlichen Rhythmus ausreichend. Sollte ein Welpe aber erst nach der 12. Lebenswoche zum ersten mal geimpft werden, dann reichen zwei Impfungen im Abstand von drei bis vier Wochen sowie eine Auffrischung nach einem weiteren Jahr als Grundimmunisierung. |
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Es gibt auch
Impfstoffe, wie z.B. Nobivac SHP. Damit reicht eine Impfung mit 12 Wochen für die Grundimmunisierung aus. Und die Impfung wird dann nur alle drei Jahre wiederholt. |
Nach den deutschen
Impfempfehlungen für die Kleintierpraxis gehört die Impfung gegen die Staupe zu den Pflichtimpfungen. Sie erfolgt meist in einer Kombinationsimpfung. |
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Wir sind nicht für
alle Impfungen aber für die Staupeimpfung schon. |
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Das heißt wir impfen unsere Welpen so: |
All´
unsere Hunde, egal ob als erwachsener Hund oder als Welpe werden immer in einer Kombiimpfung entweder als SHPL oder SHPL + T geimpft. Wir lassen somit all´ unsere Welpen zwischen der 7. und der 8. Lebenswoche mit SHPL impfen. Die Auffrischungsimpfung erfolgt dann 5-6 Wochen später also zwischen der 12. und 13. Lebenswoche als SHPL + T Impfung.
Bei der nächsten Impfung sind unsere Hunde Dieses
Impfschema praktizieren wir seit über 20 Jahren Eine Impfung gegen die Staupe ist so finden wir ein "MUSS". Man
kann diese Impfung auch als SHPPL Impfung machen lassen. |
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Unsere Hunde sind alle
geregelt geimpft und tierärztlich untersucht. Das ist für uns eine wichtige, gesunde Zuchtvoraussetzung. Und das nicht nur für die Gesundheit der Elterntiere sondern vor Allem auch für die Gesundheit aller Welpen. Vielleicht auch für Ihren zukünftigen Welpen. |
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Alle
Textstellen die hier so markiert sind habe ich selbst mit unserer Cockerhündin "Farah" vor über 40 Jahren miterlebt und das war eine sehr sehr schwierige und wirklich furchtbare, endlose Zeit. So etwas möchte ich nicht und nie wieder miterleben müssen. Farah`s Leben hing am seidenen Faden. Als wir Farah damals im Alter von 6 Wochen bekamen war sie noch viel zu jung für Impfungen und dadurch hatte sie schon Staupe ohne das wir es wussten. Sie hat es Dank meiner Mama überlebt. Außer einem Staupegebiss blieb zum Glück nichts zurück. Aber schön anzusehen war es nicht und diese Machtlosigkeit mitzuerleben war heftig. Meine Mama machte damals tagelang Tag und Nacht alle paar Stunden in einer ewigen Ausdauer und Hingabe Inhalationsbäder mit Kamille gegen die eitrigen Augen und Nasenentzündungen. Sie flößte Farah auch spritzenweise Kamillentee ins Maul damit sie überhaupt trank. Ging ständig zu den Infusionen. Manchmal auch 2x täglich. Unsere Farah war wirklich nur ein kleines Häufchen Elend. Das sie es überhaupt geschafft hat war schon ein Wunder und eine rieisge Hingabe meiner Mutter. |
Quellen: ![]() ![]() Laboklin, Wikipedia, Google |
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