DLP was ist das ...

 
Dyplastisches Lig. Pectinatum“ kurz DLP genannt .....
 
... wird auch Glaukom oder grüner Star genannt.
 
 
Das Lig. Pectinatum ( DLP ) und der Kammerwinkel
( Gonioskopie genannt ) entwickeln sich
ab dem 25. Trächtigkeitstag durch Rückbildung
und Umstrukturierung des Mesoderms
zwischen Hornhaut und Iris.
 

 

 Es bezeichnet somit eine unvollständige oder
fehlerhafte Rückbildung des Mesoderms.

 

 

Es handelt sich hier also um eine angeborene,
mangelhafte Ausbildung des Ligamentum pectinatium
im sog. Kammerwinkel zwischen Irisbasis und Hornhaut.
Durch zu wenige bzw. zu kleine Öffnungen
ist hierbei der Kammerwasserabfluss gestört.
Dies kann, muss aber nicht, irgendwann zum
Primärglaukom führen.

 
 
Was stellt der Arzt fest?
 
Der Tierarzt untersucht die Größe des Kammerwinkels.
Ist der Kammerwinkel normal weit oder ist er verengt
oder gar geschlossen?
Auch das siebartige Geflecht des Trabekelwerks
kann Veränderungen aufweisen, die dazu führen können,
dass die Strukturen geschlossen erscheinen.
Man spricht bei diesen Veränderungen von goniodysplastischen Veränderungen oder Goniodysplasie.
Das Problem dieser Untersuchung ist, dass keinerlei
Messungen vorgenommen werden können.
Der Tierarzt schätzt den Befund ein und bewertet diesen.
 
 
Das Glaukom
 
Ist der Kammerwinkel und/oder das Trabekelwerk
anatomisch dermaßen verändert, dass der Abfluss des Kammerwassers nicht mehr gegeben ist
sammelt sich Kammerwasser in der hinteren Augenkammer an.
Es kommt zu einer Erhöhung des Augendrucks.
Der erhöhte Augeninnendruck drückt auf den Sehnerv
( im hinteren Teil des Augapfels ) und beeinträchtigt
die Blutversorgung der Nervenfasern,
was zu irreparablen Schäden,
d.h. zum Erblinden, führen kann.
Diese Erkrankung wird Glaukom genannt.
 
 

Was ist die Gonioskopie:

 

Die Gonioskopie ist eine Spezialuntersuchung:

 

Das gebräuchlichste augenheilkundliche Verfahren
zur
"Betrachtung und Untersuchung des Kammerwinkels"
 ist die Gonioskopie.
Sie wird
durch das Aufsetzen einer speziellen Linse
einem sogenannten "Kontaktglas" auf den Augapfel
des Tieres durchgeführt das in diesem Zusammenhang
auch als Gonioskop  bezeichnet wird.
Man unterscheidet zwischen direkter und indirekter Gonioskopie. Gläser für die indirekte Gonioskopie
(z.B. Goldmann-Dreispiegelglas, Zeiss-Vierspiegelglas)
sind am gebräuchlichsten.

 
 
Bei der Gonioskopie kann nur der äußerste Teil
des Kammerwinkels das so genannte
Ligamentum pectinatum beurteilt werden.
 
Untersucht wird der Bereich zwischen
der Hornhaut - Rückfläche und der Iris-Vorderfläche.
 
Die Beurteilung des Kammerwinkels erfolgt:
– anhand seiner Breite ( offen oder eng )
und
– anhand der gonioskopisch sichtbaren Trabekel
( schlank, breit, gar nicht differenziert )
 
 
Gonioskopie ist ab der 8. Lebenswoche sinnvoll
 
Die Gonioskopie ist auch nur 1x im Leben notwendig
 
Gonioskopie ist keine obligatorische Untersuchung
im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen
 
 
Eine Gonioskopie findet immer unter lokaler Anästhesie statt.
 
Die meisten Hunde tolerieren eine Gonioskopie sehr gut.
Unkooperative Hunde werden sehr gerne dafür sediert.
 
Wir haben gelernt das es auch am Tierarzt liegt
ob es problemlos geht oder nicht.
 
 
Ausschlaggebend ist immer der Befund des schlechteren Auges.
 
Es herrscht eine gewisse Unregelmäßigkeit
hinsichtlich der Gonioskopie innerhalb Europas.
Der DOK ist eines der Panels, in dem die Gonioskopie
am “Vorschriftsmäßigsten” durchgeführt wird.
 
 
Wie entsteht ein Glaukom und welche Folgen hat es?
 

Je nach Ursache der Abflussbehinderung unterscheidet man
das
Primärglaukom und das Sekundärglaukom.
Beim
Primärglaukom verursachen angeborene,
veranlagungsbedingte (erbliche) Veränderungen
im Kammerwinkel oft plötzliche und heftige Druckanstiege.
Da in diesen Fällen die Kammerwinkel beider Augen
verändert sind, ist in der Regel zu befürchten,
dass nach dem ersten betroffenen Auge
in dem Partnerauge nach einer unbestimmten Zeit
(Wochen, Monate) ebenfalls der Augendruck ansteigt. Primärglaukome treten bei bestimmten Rassen
(z.B. Entlebucher, Husky, Basset, Spanielrassen,
Shar-Pei u.v.a.m.) gehäuft auf.
Zur Bekämpfung ist es sinnvoll, wenn die Zuchttiere
durch einen examinierten DOK-Tierarzt untersucht
und gegebenenfalls betroffene Tiere von der Zucht
ausgeschlossen werden.
Sekundärglaukome werden durch in Folge einer anderen Augenerkrankung erworbene Abflussstörung verursacht.
Häufige Ursachen für
Sekundärglaukome sind:
- chronische Entzündungen der Aderhaut (Uveitis),
- Blutungen ins Auge
- und Tumore.
In diesen Fällen werden im Kammerwinkel Membranen, Entzündungsprodukte oder Zellen abgelagert,
wodurch der Abflusswiderstand erhöht wird.

 

Ein akutes Glaukom kann, je nach Höhe und Geschwindigkeit
des Druckanstiegs und der individuellen Widerstandsfähigkeit
des Auges, innerhalb von Stunden zu einer
irreparablen Erblindung führen.

 
Die Erblindung wird durch das Absterben der Nervenzellen
in der Netzhaut verursacht sowie durch die Unterbrechung
der Nervenfasern durch den hohen Druck.
 

Darüber hinaus ist ein starker Druckanstieg schmerzhaft.
Das akute Glaukom ist immer ein absoluter Notfall,
der so schnell wie möglich behandelt werden muss.

 
 

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

 

Oberstes Ziel der Glaukomtherapie ist die rasche
und dauerhafte Senkung des Augeninnendrucks
um das noch vorhandene Sehvermögen zu erhalten
und/oder den Dehnungsschmerz zu reduzieren.
Entscheidend für die erfolgreiche Therapie ist
vor allem die schnelle Diagnose.
Unter Umständen können Stunden zählen.

 

Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten, den Druck zu senken:

 

(1) die Verringerung der Kammerwasserproduktion

 

(2) die Steigerung des Kammerwasserabflusses.

 

Beides kann durch die medikamentöse Behandlung
(z.B. mit Tropfen) oder verschiedene operative Maßnahmen
(z.B. Lasertherapie oder Ventiloperationen) erreicht werden.

 

Die Behandlungsmethode hängt von der Ursache
und dem Verlauf des Glaukoms ab.
In vielen Fällen müssen verschiedene Medikamente
und Behandlungsmethoden kombiniert werden.
Falls keine Aussicht auf die Wiederherstellung
des Sehvermögens oder eine Drucksenkung besteht
kann durch die Entfernung des Auges
eine erfolgreiche Schmerzbehandlung erfolgen.

 

 Ein deutlich besseres kosmetisches Ergebnis erhält man
in diesen Fällen durch das Einsetzen eines Silikonimplantates
als Platzhalter.

 

Entscheidend ist, dass das Glaukom zwar akut auftreten kann,
aber trotzdem eine chronische Erkrankung ist,
die eine lebenslange Therapie und Kontrolle erfordert.

 
 

Informationen zur Lasertherapie

Ein Laser arbeitet mit kohärentem Licht
das in der Natur in dieser Form nicht vorkommt.
Je nach Anwendungsgebiet und benötigter Wirkung
verwendet man Laser unterschiedlicher Farben (Wellenlängen).

 
 

In der Glaukomtherapie benutzt man einen Infrarot-Diodenlaser (810 nm).
Das Licht durchdringt die, den Augapfel umhüllende,
Leder- und Aderhaut und wird größtenteils
vom pigmentierten Teil des Ziliarkörpers absorbiert
und in Wärme umgewandelt.
Unmittelbar über diesem pigmentierten Ziliarkörperepithel
liegt das unpigmentierte Ziliarkörperepithel,
dass das Kammerwasser produziert.
Die gewünschte Hitzeentwicklung im Gewebe
zerstört punktuell Teile des Ziliarkörperepithels
und reduziert so die Menge des neu gebildeten Kammerwassers.

 
 

Zusammenfassung

Das Glaukom (= Grüner Star)
ist eine Gruppe von Erkrankungen, die mit der Erhöhung
des Augeninnendrucks, Schmerzen und irreparabler Erblindung einhergeht.
Für eine erfolgreiche Therapie ist die schnelle Diagnose
und die sofortige, konsequente Drucksenkung absolut entscheidend.

 

Das akute Glaukom ist ein Notfall !

 
Quellen: Wikipedia, Google, DOK
 


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